Regierung empfiehlt ergänzende Vorsorge
Auch der aktuelle Rentenversicherungsbericht zeigt: Wer im Alter ein ausreichendes Finanzpolster haben will, muss frühzeitig selbst mit vorsorgen.
Auch der aktuelle Rentenversicherungsbericht zeigt: Wer im Alter ein ausreichendes Finanzpolster haben will, muss frühzeitig selbst mit vorsorgen.
Auf den ersten Blick klingt das gar nicht so schlecht, was die Bundesregierung in ihrem jährlichen Rentenversicherungsbericht kürzlich vorstellte: Die Renten werden bis zum Jahr 2032 um insgesamt rund 38 Prozent steigen. Doch der zweite Blick ist weniger erfreulich. Die Experten errechneten nämlich zugleich, dass das Rentenniveau, also das Verhältnis einer Standardrente zum Durchschnittslohn, trotzdem von derzeit 48,1 Prozent nach dem Jahr 2025 deutlich abnehmen wird – auf rund 45 Prozent im Jahr 2032. Gleichzeitig werde der Rentenbeitragssatz von zurzeit 18,6 Prozent des Monats-Bruttolohns von 2024 an erstmals wieder steigen. 2032 soll er 22,5 Prozent erreichen, so die Prognose.
Die Jahrgänge, die erst in ein paar Jahren in Rente gehen, sind also gekniffen. Die junge Generation wird auch durch das gerade beschlossene Rentenpaket mit der doppelten Haltelinie – bis 2025 darf 1. der Rentenbeitrag nur auf maximal 20 Prozent steigen und 2. das Rentenniveau nur auf 48 Prozent absinken – nicht entlastet. Im Gegenteil: Nach Berechnungen des Wirtschaftsforschungsinstituts Prognos müssen die Jahrgänge ab 1991 für die Neuerungen langfristig sogar draufzahlen (siehe auch Infografik).
Selbst die Regierung räumt in ihrem Bericht denn auch ein, dass die gesetzliche Rente zukünftig alleine nicht ausreichen wird, um den Lebensstandard des Erwerbslebens im Alter fortzuführen. Deshalb seien mehr private Vorsorge und höhere Betriebsrenten nötig.
Damit hat die Politik offiziell bestätigt, was Miriam Michelsen, Leiterin Vorsorge und Krankenversicherung, schon lange empfiehlt. „Wer seinen Lebensstandard im Ruhestand halten und den Übergang in die Rente möglichst individuell und selbstbestimmt gestalten möchte, kommt an einer ergänzenden Altersvorsorge nicht vorbei.“
Aus Sicht von Miriam Michelsen besonders geeignet für die private Vorsorge sind Rentenversicherungen. Sie leisten im Rahmen des Versichertenkollektivs Monat für Monat ein Leben lang – egal, wie alt der Versicherungsnehmer werden sollte.
Zur Auswahl stehen staatlich geförderte Produkte wie die Riester- oder die Basisrente, eine betriebliche Altersvorsorge oder private Rentenversicherungen. „Hier werden die sogenannten Neue-Garantie-Produkte immer spannender“, sagt Michelsen. Sie sind – vereinfacht gesagt – ein Mittelweg zwischen klassischen, garantieverzinsten Versicherungen und Fondspolicen, die unter entsprechenden Risiken stärker von der Entwicklung der Kapitalmärkte profitieren.
Vor allem bei langfristigen Sparprozessen ist ein ausgewogener Mix aus verschiedenen Produkten mit gut abgestimmten Stärken empfehlenswert. „Unsere Berater betrachten gemeinsam mit den Kunden die individuelle Lebenssituation und helfen bei der Auswahl“, so die Expertin.