Für wen lohnt sich der Einbau einer Wärmepumpe?
Grundsätzlich lohnt sich der Wechsel auf erneuerbare Heizenergien für jeden Eigentümer, der umweltfreundlich heizen und gleichzeitig Geld sparen will. Allerdings ist der Einbau einer Wärmepumpe nur sinnvoll, wenn die Immobilie gut gedämmt ist. Andernfalls kann der Stromverbrauch steigen, wodurch auch die Energiekosten höher ausfallen. Für die meist alten Bauwerke gibt es jedoch alternative energieeffiziente Heizsysteme. Wärmepumpen lohnen sich daher besonders für Häuser und Wohnungen mit guter Dämmung und für Neubauten mit komplett neuen Heizanlagen.
Gut zu wissen: Besonders effizient ist die Nutzung einer Wärmepumpe in Neubauten oder in Häusern mit Flächenheizung (z. B. Wandheizung oder Fußbodenheizung). Denn Wärmepumpen müssen bei niedrigen Vorlauftemperaturen weniger Leitung erbringen, wodurch sich die Stromkosten reduzieren.
Was für Wärmepumpen gibt es?
Es gibt verschiedene Arten von Wärmepumpen und nicht jede Anlage ist für jede Immobilie geeignet.
Zu den verschiedenen Wärmepumpen-Typen gehören die
- Luft-Wasser-Wärmepumpen, die Wärme aus der Umgebungsluft ziehen und an das Wasser in den Heizrohren transportieren
- Sole-Wasser-Wärmepumpen, auch Wasser-Wasser-Wärmepumpen genannt, die Wärme aus naheliegenden Gewässern (z. B. Teich oder Abwasser) ziehen
- Luft-Luft-Wärmepumpen, die wie Luft-Wasser-Wärmepumpen, die Wärme aus der Umgebung aufnehmen und wieder in den Raum ablassen
- Warmwasser-Wärmepumpen, die ihre Wärme aus der Raumwärme beziehen und lediglich für die Warmwassernutzung infrage kommen
Welche Wärmepumpe die richtige für eine Immobilie ist, hängt von verschiedenen Kriterien wie Zustand des Hauses, Dämmung sowie den örtlichen Gegebenheiten ab. Am besten lassen sich Eigentümer fachkundig über Wärmepumpen beraten.
Welche staatlichen Förderungen für Wärmepumpen gibt es für Eigentümer?
Die nachfolgenden Fördermöglichkeiten für Wärmepumpen gelten seit dem neuen Heizungsgesetz 2024:
- bis zu 30 Prozent Grundförderung für den Einbau einer Wärmepumpe
- bis zu 5 Prozent Effizienzbonus für Sole-Wasser-Wärmepumpen, die ihre Wärme aus dem Erdreich oder Abwasser beziehen
- bis zu 5 Prozent Effizienzbonusfür Wärmepumpen die über natürliche Kältemittel verfügen
- bis zu 20 Prozent Klimageschwindigkeitsbonus für Eigentümer, die ihre Immobilie selbst nutzen und bis 31. Dezember 2028 eine mindestens 20 Jahre alte fossile Heizung (z. B. Nachtspeicherheizung, Gasetagen, Öl- oder Kohleheizung) gegen eine umweltfreundliche Heizung tauschen. Der Klimageschwindigkeitsbonus sinkt danach alle zwei Jahre um drei Prozent
- bis zu 30 Prozent Einkommensbonus für Eigentümer, die ein Haushaltseinkommen von maximal 40.000 Euro brutto pro Jahr haben und selbst in ihrer Immobilie leben
Die maximale Förderung für Wärmepumpen liegt bei 70 Prozent der Kosten. Der Zuschuss für den Austausch einer Heizung beträgt maximal 30.000 Euro. Eigentümer mit mehreren Häusern oder Wohnungen können für weitere fünf Wohneinheiten maximal je 15.000 Euro Zuschuss beantragen, danach gibt es maximal 8.000 Euro.
Was müssen Immobilienbesitzer beim Antrag auf Förderung für erneuerbare Heizenergien beachten?
Die hier genannten neuen Fördermöglichkeiten gelten seit dem 1. Januar 2024, jedoch können noch nicht alle Eigentümer den staatlichen Zuschuss beantragen.
Seit Ende Februar 2024 haben zumindest selbstnutzende Hauseigentümer die Möglichkeit, den Antrag auf Förderung für Wärmepumpen einzureichen.
Aber: Eigentümer, die jetzt und bis spätestens 31. August 2024 eine energieeffiziente Heizung bestellen, erhalten die Fördergelder dank Sonderregelung rückwirkend. Um den Zuschuss zu erhalten, muss der Förderantrag bis spätestens 30. November 2024 gestellt worden sein. Danach gilt wieder: Antragstellung vor Heizungsaustausch!
Seit 2024 muss der Antrag auf Förderungen für Wärmepumpen bei der KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) und nicht mehr beim BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle) eingereicht werden.
Wie hoch sind die Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe?
Je nach Alter und Größe der Immobilie sowie dem energetischen Zustand des Objektes können die Kosten für den Einbau einer Wärmepumpe unterschiedlich ausfallen.
Beispiel: Laut Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen liegen die Kosten für Anschaffung und Einbau einer Wärmepumpe in einem Haus mit 120 Quadratmeter Wohnfläche zwischen 15.000 bis 30.000 Euro, bei einem Objekt mit 250 Quadratmetern zwischen 30.000 bis 50.000 Euro. Umso größer die Immobilie, desto höher die Kosten der Heizanlage.
Aber auch bei Wärmepumpen, die in Verbindung mit vorhandenen Gas- oder Ölheizungen genutzt werden sollen, können die Einbaukosten deutlich höher liegen.
Fazit: Von Förderungen für Wärmepumpen profitieren und Geld sparen
Um den Klimaschutz und die Nutzung erneuerbarer Energien voranzutreiben, können Eigentümer von Häusern und Wohnungen beim Einbau einer Wärmepumpe staatliche Förderungen bei der KfW beantragen. Zwar gilt laut Heizungsgesetz eine Austauschpflicht für bestimmte Heizungen, allerdings lohnt sich die Anschaffung einer Wärmepumpe nicht für jede Immobilie. Eigentümer sollten sich daher ausführlich von Fachpersonal über die verschiedenen Arten und Kosten von erneuerbaren Heizungen beraten lassen.